7 – Inselhopping nach Koh Phangan

Mit der proppevollen Fähre geht es weiter, genauer gesagt zwei Inseln weiter nach Koh Phangan, wo sich unsere exklusive kleine Reisegruppe wieder vereint. Der Gedanke an diesem Treffpunkt war einerseits, dass ich die Insel nicht kenne und andererseits, dass mein Mann sie vor über 25 Jahren besucht hat, als sie noch ein recht jungfräuliches Island war. Inzwischen ist sie international bekannt für ihre Full Moon Parties, ein Party-event, zu dem mittlerweile DJs aus aller Welt eingeflogen werden. Rave am Strand bis der Arzt kommt, leider manchmal im wörtlichen Sinne.

Aber darüberhinaus ist Koh Phangan einfach eine überaus beliebte Ferieninsel für jedermann. Wir sind also gespannt, was uns erwartet und hoffen, dass wir nicht enttäuscht werden. Denn party people sind wir genauso wenig wie Freunde des Bespaßungstourismus.

Tatsächlich kommen wir nur eine halbe Stunde versetzt am Thong Sala Pier an und treffen uns am Ende des langen Piers in all dem Getümmel. Wir haben ein Zimmer in der Backpacker Lodge Sharilea gebucht, im Nordwesten der Insel. Wie man irgendwohin kommt, braucht man sich hier in Thailand nirgends zu sorgen, es sind immer Leute da, die die Amkömmlinge sofort an ein Sammeltaxi auf der richtigen Route verwiesen.

In diesen Dingen sind die Thais sehr clever und für Ankommende ist das sehr angenehm. Es gilt jeweils einen Fixpreis pro Person. Das Gepäck kommt aufs Dach oder zwischen die Beine, rund 10 Personen passen auf die schmalen Bänkchen, es können auch mal 12 ´reingequetscht werden.

Und los geht es über die ruckeligen Straßen. Thong Sala am Hafen ist ein geschäftiger Ort mit vielen Restaurants, Cafés und Läden, aber besonders schön ist er nicht. So richtig reißt die Bebauung eigentlich den ganzen Weg über nicht ab, auch außerhalb des Ortes, aber immerhin gibt es auch jede Menge üppiges Grün und schöne Blüten. Die meisten Häuser sind relativ klein und einstöckig, mit Ausnahme weniger Hotels. Oft bestehen sie auch nur aus einem Wellblech oder Bambusdach und Blech-, Holz- oder Bambuswänden. Fast alle Häuser beherrbergen, zumindest nach vorn, entweder einen Agentur, ein Geschäft, einen Massagesalon oder ein Café, außer die Hotels. Normale Wohnhäuser sieht man -zumindest hier in erster Reihe nicht.

Linkerhand tun sich immer mal Lücken auf und geben den Blick frei auf das hellblaue Meer. Der erste Eindruck könnte wirklich schlechter sein, zumal es nach Norden immer ruhiger wird. Wir haben bei der Auswahl des Zimmers auch strikt darauf geachtet, nicht auf die beliebte Südseite zu geraten. Zumal auch Mikis Erinnerungen in diese Gegend zurückkehren, und er sehen möchte , wie es jetzt dort aussieht. Mit  Befüchtungen…

Wir sind die letzten, die aussteigen. Die Lodge scheint mitten in den Urwald gebaut, so eine Mischungs aus Hippie-, Esotheriker,- und Partypeople -Unterkunft. Es gibt ein auf Stelzen stehendes Haus auf einem kleinen Hügel – aus dunklem Holz gebaut. Neben der Rezeption beherrbergt es ein relativ großes Restaurant mit vielen bunten Lämpchen und kleinen Tischen, an denen man überwiegend auf Sitzkissen sitzen muss. Aus den Lautsprechern schallt Fusion Musik, und das nicht sehr leise. Die europäische hippe Rezeptionsfrau beruhigt uns: Nur so bis kurz nach Mitternacht, dann fahren sowieso viele auf die Parties…

Die Zimmer sind Holzhütten auf kleinen Stelzen mit einer kleinen Terrasse, einer Hängematte in Rasta-Farben und einem Yoga-Kissen. Das Innere ist zweckmäßig, sauber und ein bisschen in die Jahre gekommen. OK.

Das große, ansteigende Gelände ist sehr grün – überall große alte Bäume, Palmen und üppige Büsche. Wirklich schön. Der Strand ist drei Minuten entfernt. Ort und Strand heißen Haad Yao.

Wir schaffen es gerade noch, zum Ende des an diesem Tag wenig spektakulären Sonnenuntergangs. Der feine Sandstrand ist sehr breit, da gerade Ebbe ist. Die Bucht zieht sich ein paar hundert Meter hin, überall gibt es Restaurants und dahinter Ressorts. Alles in allem ist es immer noch schön, trotz des Tourismus. 

Nach einem Strandspaziergang essen wir in einem der Strand-Restaurants, bevor wir den Tag gemütlich mit einem Bier auf der Terrasse unserer Hütte beschließen. Die Musik ist auszuhalten und endet tatsächlich um halb eins. Der Start auf Koh Phangan war schon mal gut.