At least: Taucher – Fotos

An dieser Stelle sei ausdrücklich Eve Marshall von der Triton Dive Lodge gedankt, der wunderbaren Photografin, der diese beeindruckenden Bilder aus der Unterwasserwelt der Sodwana Bay zu verdanken sind. Sie war auch bei fast allen unseren Tauchgängen unser Dive Instructor, sie hat uns begleitet, beschützt und uns kenntnissreich durch Neptuns Reich geführt!

Thank you, Eve, for this awesome photos and your great support and guidance!

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Und ganz zum Schluss – ganz unprofessionell, aber authentisch: die Autorin persönlich.“Wenn Beate reist…“:

14. Blaues Paradies

Der Nieselregen vom Vorabend hat aufgehört, es ist warm und stürmisch. Eigentlich wollte ich heute gleich tauchen, aber daraus wird bei der Wetterlage nichts. Macht aber nichts, so haben wir einen Tag, um uns zu orientieren, außer grünen Dünen und Wald haben wir noch nichts gesehen. Der Strand von Sodwana Bay liegt im Schutzgebiet und ist 13 Kilometer entfernt. Der Weg führt durch ein winziges Dorf mit ein paar Restaurants, einem kleinen Supermarkt und ein paar Dive Shops, Tauch-Zentren.

Wieder ein Nationalpark-Gate mit Anmeldeformularen und Papierkram. Das Absurde: Eintritt zahlen nur Menschen im Auto. Wer eine Ecke vorher aussteigt und durchläuft, zahlt nichts.

Eine Düne trennt uns vom Ozean und dann: der Blick auf den breiten, weißen Strand und ein tosendes Meer. Der Wind peitscht den Sand vor sich her. Hundert Meter weiter ragt ein großes flaches Felsenriff weit ins Meer hinaus. Da es offensichtlich die meiste Zeit unter Wasser steht, ist es über und über mit hellblauen und rosa Seepocken und Muschelschalen besetzt, weiter draußen geht es in grüne und braune Korallen mit gelben und leuchtend roten Flechten über. Man muss verdammt aufpassen, dass man nicht auf dem nassen, schlierigen Gestein ausrutscht oder über kleine spitze Felsecken stolpert. Aber man kann nicht widerstehen dem Wind trotzend bis ans Ende zu laufen, wo der Fels vom Meer unterspült ist. Die Gischt sprudelt aus kleinen Öffnungen wie aus kleinen Geysiren hervor, sobald eine große Welle kommt.

Am Rand dieses Felsplateaus im Meer stehen, eisern dem Wind trotzend, gegen die starke UV-Strahlung mit Gesichtsmasken geschützt, stoisch Angler. Jeder mit seinem Eimer neben sich. Sportangler, die nur an diesen Ort kommen, um jeden Tag zur Ebbe hier zu stehen, die Ruten zu schwingen und den dicksten (Fisch) haben zu wollen…. Komische Spezies. Wobei man als Fischesser zugeben muss: hier schwimmt sehr viel leckeres Flossen- und Schalengetier herum!

Der breite Strand ist von einer grünen Düne gesäumt und an der nahen Landspitze erhebt sich ein Hügel mit einem Leuchtturm in einem Wäldchen. Ein klassisches Postkartenbild.

Trotz Sandbeschuss und Sturm nehmen wir ein Bad, aber nur im flacheren Wasser, denn die Brandung ist wirklich stark und auch der Sog. Schließlich hat der Sturm die Wolken weggeblasen und die Sonne kommt durch – und brennt sofort heiß! Wir hängen noch ein Weilchen am Strand herum, treffen eine nette chilenische Familie, die seit Jahren in Südafrika lebt, und erfahren viel Neues und Interessantes über dieses Land – das allerdings eher an anderer Stelle erzählt werden kann.

Schließlich versuchen wir noch auf dem Rückweg einen WiFi-Spot zu finden, denn unsere Lodge hat keinen und die Sache mit dem Internet ist hier wirklich noch auf Minimal-Standard. Doch das einschlägige Café hat ohne Erklärung zu, die Cocktailbar schließt um 17 Uhr, bleibt nur die Lobby einer teuren Lodge, wo man ein paar Megabite für gutes Geld kaufen muss. Nicht gut für mein Blog, aber erholsam…. Wir sind eben ziemlich weit weg von städtisch entwickelten Gegenden.

Später kaufen wir in Mbazwana noch ein. Vor dem Supermarkt sitzen Dutzende Frauen, die allerdings alle dasselbe verkaufen: Bananen, Ananas, Tomaten, Kartoffeln, Zwiebeln. Keine Varianten: kein Saft, keine Konfitüre, nichts Essfertiges…. Nur wenige können etwas verkaufen, das Geschäft läuft flau, die Konkurrenz ist groß. Geschäftstüchtig sind die Leute hier wirklich überall so gar nicht. Mir würden auf der Stelle etliche Dinge einfallen, die gut zu verkaufen wären in so einer Gegend mit vielen Reisenden. Aber die Menschen hier machen am liebsten alles so, wie sie es immer gemacht haben, Veränderungen sind eher lästig und abwegig. Schade.

Den Abend verbringen wir in unserem kleinen Waldparadies mit netten Gesprächen mit anderen Gästen, der Chefin, der Tauchcrew, die auch hier lebt und abends nebenbei Restaurant, Bar und Feuer schmeisst. Die Stille wäre wohl unheimlich, wären da nicht die tausenden Grillen, Vögel und Frösche mit ihrem Dauerkonzert. Beizeiten begeben wir uns zur Ruhe: morgen früh soll endlich getaucht werden, die Wettervorhersage ist wesentlich besser, der Sturm ebbt ab.

Sechs Uhr rasselt der Wecker. Und das soll nun Urlaub sein. Aufstehen, duschen, Kaffeekochen, Bananenpfannkuchen backen, Obstschneiden, Frühstücken, packen – und los! Ich bin richtig aufgeregt. Fast ein Jahr ohne Tauchen! In den vergangenen drei Jahren bin ich eine echte Tauch-Süchtige geworden. Nur habe ich eben nicht so oft Gelegenheit.

Mein Liebster hat sich für´s Schnorcheln entschieden. Er kann zwar auch tauchen, hat aber seit der Prüfung nie mehr getaucht, ihm fehlt die Übung. Zudem ist er Raucher, also alles eher hinderlich. Wenn man noch mit den Grundlagen der Bewegung und Atmung unter Wasser zu kämpfen hat, hält sich der Genuss sehr in Grenzen und man bekommt das Großartige in Neptuns Reich nur am Rande mit.

Als wir am Strand ankommen, bin ich zunächst fest überzeugt, dass der Tauchgang doch abgesagt oder zumindest verschoben wird: die Wellen sind noch riesig! Aber ungläubig vernehme ich, dass das kein Problem mehr sei. Na dann: Ahoi!

Die Triton Crew hat schon im Morgengrauen Boot und die gesamte Ausrüstung an den Strand gebracht und ein großes offenes Sonnenschutzzelt aufgebaut. Zehn Taucher und zwei Schnorchler gehen an Bord, Chef unter Wasser (Dive Instruktor) ist die Lodge-Chefin Eve Marshall persönlich und später Neville, ein Typ, der auf den ersten Blick aussieht wie eine korpulentere Mischung aus Dirty Harry,  Howard Carpendale und Rolf Eden, so um die sechzig. Doch schon bald stellt sich heraus, dass der Mann ein echter Crack ist – was das Tauchen, Bootfahren und – Wissen über Korallen und Fische ist. Er hat sogar eine neue Fisch-Spezies hier entdeckt, die nach ihm benannt ist. Ein toller und völlig entspannter Typ, der einen mit seiner Begeisterung ansteckt.

Der Rest der Crew besteht aus fünf sehr netten jungen und aufmerksamen jungen Guides. Später erst erfahren wir von Stammgästen, dass sie alle aus Reha-Programmen hierhergekommen sind: Drogen- und Alkoholkarrieren. Das erklärt vielleicht auch ihr hingebungsvolles Engagement und die sichtliche Zuneigung zur Chefin, die ihnen allen ein zweites, neues Leben ermöglicht. Die Truppe ist super!

Allerdings ist dieser erste Tag ein echter Hammer – auf der Wasseroberfläche! Wir fahren mit einem starken, 12 Meter langen Schlauchboot `raus. Die wildeste Bootsfahrt meines Lebens! Wie müssen uns heftigst festklammern, um nicht über Bord zu gehen als Neville unerschrocken über riesige Wellen kreuzt, die mehrere Meter hoch sind. Manchmal steht der Bug hoch auf einer Welle – und darunter scheint es erstmal gar nichts zu geben, bevor unten das Wellental auftaucht. Lieber Himmel, was für eine Fahrt! Für Seekrankheit habe ich vor Aufregung keine Zeit. Neville lacht nur. Das mit dem Seegang sei alles sei gar kein Problem, schon gar nicht unter Wasser.

Aber erstmal müssen wir es schaffen, uns draußen am geplanten Dive-Spot angekommen,  im engen Boot die schwere Ausrüstung fehlerfrei anzulegen, ohne über Bord zu gehen oder andere Unfälle. Und dann müssen wir auch noch rückwärts kopfüber von Bord gehen, für mich das erste Mal auf diese Weise. Also – meine Abenteuerlust wird wirklich auf die Probe gestellt! Aber ich habe Vertrauen zur Crew. Außer uns sind noch vier ältere Stammgäste mit von der Partie und die bleiben ganz cool. Also werde ich das wohl auch schaffen.

Der Guide neben, Clinton, mir hat meine Nervosität mitbekommen und hakt mich fest unter: wir werden auf das Kommando gemeinsam nach hinten ins wilde Meer abtauchen. Gesagt, getan – schon überstanden, alles bestens. Endlich wieder hinabsinken lassen ins tiefe Blau! Schon wenige Meter unter der Oberfläche ist das Meer sanft und friedlich. Ich brauche nur ein paar Minuten, um mich wieder sicher und glücklich zu fühlen, um meinen Körper wieder darauf umzustellen, nur über Atem und Körperneigung zu navigieren und die Luft im Körper zu spüren und zu nutzen, wie wir es sonst niemals tun.

Am Meeresboden, hier in etwa achtzehn Meter Tiefe, hat der Seegang eine lustige Auswirkung, die ich noch nie erlebt habe: Man wird ganz sanft wie auf einer riesigen Schaukel hin und hergetrieben – und alle Fische genauso. So braucht man nicht einmal seine Beobachtungen zu unterbrechen – das beobachtete Objekt swingt mit. Wirklich verrückt.

Die Unterwasserwelt hier in Sodwana Bay ist phantastisch! Verschiedenste Korallen und Algen, alles um einen herum ist bunt: endlos viele farbenfrohe Fische von winzig bis riesig, einzeln, in Paaren, in Schwärmen. Bunte Nacktschnecken, riesige Muscheln, die geöffnet auf Nahrung warten…. Es fällt mir schwer, das alles zu beschreiben, man muss es einfach sehen.

Plötzlich schwebt eine riesige Leatherback-Schildkröte unter einem Korallenriff hervor, keine zwei Meter von mir entfernt. Und schließlich: ein Hai! Der erste in meinem Taucherleben! Ein etwa zweieinhalb Meter großer sogenannter Reggie, Ragged Teeth yellow spotted Shark! Völlig entspannt hängt er knapp über dem Meeresboden und mustert uns. Ich dachte immer, Haie würden mir sicher Angst machen, aber das legt sich jetzt: Der Knabe ist total friedlich und cool. Und in den folgenden Tagen werde ich noch mindestens acht weitere Haie sehen: Reggies, Sandhaie und einen kleinen Bullenhai – und noch mehr Schildkröten. Die schweren Riesentiere aus der Urzeit fliegen förmlich unter Wasser. Genau wie die großen Rochen, die in den kommenden vier Tagen unter uns und neben uns schweben.
Auf der Liste der Lieblingsfische stehen die schillernden Papageienfische ganz oben. Die auf den Folgerängen kann ich nur auf Englisch benennen: knallige Butterflyfische, Moonies, Blue Trigger, Coachmen, Kingfish, Wrasses, Rockcods, Porcupine Fishes und Goatfishes.
Aber nun soll es auch schon gut sein mit der bunten und schillernden Welt der Fische – ich möchte mein weniger Wasser-verliebtes Publikum nicht langweilen. Aber dieser kleine Exkurs musste sein. Die nächsten drei Tage vergingen wie im Traum mit je zwei Tauchgängen und entspannten Abenden im Camp.

Nur eine kleine Story noch: Am letzten Tag habe ich meinen ersten Tief-Tauchgang absolviert. Eve und Neville haben mich dazu ermutigt, nachdem sie meine Tauchfähigkeiten beobachtet und für bestens befunden hatten: Ich bin auf 33 Meter getaucht. Das ist wirklich noch mal etwas anderes!

Ich dachte, es lag an mir, dass ich, obwohl es mir absolut gut ging, die ersten zehn Minuten tatsächlich mentale Schwerstarbeit leisten musste, um keine Panik aufkommen zu lassen. Aber die beiden haben mir später erklärt, das liegt am schnellen Stickstoffanstieg im Blut und außerdem sei Tieftauchen zu fünfzig Prozent mentale Arbeit. Und die Prüfung hätte ich erfolgreich bestanden. Ich gestehe, ich war sehr stolz!

Sodwana Bay gehört zu den zehn besten Tauchgegenden der Welt. Keine Wasserverschmutzung, warmes Wasser, geschütztes Meer samt Strand, kontrollierte Besucherzahl, extremer Artenreichtum. Wirklich phantastisch! Wer sich also dafür interessiert – es lohnt sich hierher zu kommen! Und wenn, dann vorzugsweise mit der Triton-Crew. Der geht’s nicht nur ums Geldverdienen, sondern um die Liebe zum Tauchen und zum Meer. Nix für Hippster und auf wilden Wettstreit Versessene, eher für entspannte Liebhaber des Tauchens.

Die letzten beiden Nächte haben wir in der ebenfalls sehr schön gelegenen Wildbees Eco Lodge in Hluhluwe (sprich: Schluschluwe) verbracht, rund 100 Kilometer südlich von Sodwana Bay Richtung Durban. Am letzten Tag, the day after diving, haben wir noch eine letzte Safari in den riesigen iMfolozi Park gemacht, diesmal in den südlichen Teil.

Herrliche Berglandschaft, immer noch tiefgrün, aber daher teilweise schwer einsehbar. Gleich am Anfang haben uns ein paar Zebras, Wasserbüffel und in der Ferne zwei Elefanten begrüßt, aber danach war stundenlang gar nichts – Mittagshitze. Jetzt wussten wir, wie sich Krüger-oder andere Nationalparkbesucher fühlen, die nicht soviel Glück haben, wie wie es bisher…

Wir haben uns dann in das einzig öffentlich zugängliche Ressort im Park, dass Hilltop Ressort auf einem der höchsten Punkte des Parks, zurückgezogen und eine mehrstündige Mittagspause mit Imbiss und Pool (inklusive endlosem Bergpanorama) eingelegt. Danach, am späteren Nachmittag, hatten wir dann wieder mehr Glück!

Auch wenn sich die Löwen und Leoparden weiterhin vor uns versteckt hielten, haben wir doch aus nächster Nähe jede Menge Wasserbüffel und Nashörner beobachten können. Auch einige Impalas, Kudus und Gnus gaben sich die Ehre. Zum Schluss haben sich noch die Affen und Warzenschweine gebührend von uns verabschiedet. Wenn auch dieser Tag nicht mit unserer ersten iMfolozi-Tour zu vergleichen war – es hat Spaß gemacht.

Was wir mitnehmen nach drei Woche in diesem riesigen, wunderbaren, aber auch extrem widersprüchlichen Land? Unendlich viele neue Eindrücke, Gedanken, Erfahrungen, wunderbare Erinnerungen und – die Lust auf mehr! Danke, Mama Africa, für eine wunderbare Zeit!

13. Next stop: Sodwana Bay

Erster Abschied in diesem Urlaub, nicht von einem Ort, sondern vom Kleeblatt: Nathalie muss zurück zur Arbeit. Tagelang haben wir versucht, eine offizielle Reisemöglichkeit von St. Lucia nach Durban Airport zu finden, aber die gibt es nur dienstags und donnerstags. Also bleibt wohl nichts anderes übrig als einen der Minibusse zu nehmen, die von der Stadt Mtubatuba, die 27 Kilometer entfernt ist. Und das ist wirklich eine sehr einheimische Reiseart….

Wir begleiten Nathalie, noch weiß keiner genau, wie das funktionieren wird. Wo fahren diese vollgestopften alten Vehikel ab, wann, was kostet es, wohin genau fahren sie….

Mtubatuba, von wo angeblich diese Kleinbusse abfahren, entpuppt sich als extrem quirlige, geschäftige, chaotische und ziemlich schmuddelige Stadt. Wir sehen nur schwarze Menschen, dementsprechend fallen wir schon allein an der Tankstelle auf, wo wir uns nach den Minibussen erkundigen. Hochgezogene Augenbrauen und ein ungläubiges Grinsen: Diese blonde Weiße will damit fahren?!

Aber freundlichst bekommen wir Auskunft und sogar noch den Preis verraten, den die Einheimischen dafür zahlen: 150 Rand für die rund 270 Kilometer. Gut zum Verhandeln.

Unser dritter Mann bleibt im Auto – das können wir hier nicht allein lassen. Wir Frauen machen uns auf den Weg durch´s Gewühl: zwei leuchtend weisse Knöpfe inmitten von lauter Kaffeebohnen. Es herrscht totales Chaos: Marktstände, Autos, Mütter mit Kindern, doperauchende Teenager, Männergruppen oder am Boden sitzende Menschen, die alles mögliche zum Kauf anbieten – alles wild durcheinander. Jetzt sind wir das erste Mal wirklich in Afrika, stellen wir beide fest. Ist schon ein etwas irritierendes Gefühl, so fremd haben wir uns beide hier noch nie gefühlt.

Aber die alte Strategie von vielen Reisen funktioniert: nicht weiter herumgucken, sondern ganz selbstbewusst und zielgerichtet einfach durchlaufen (selbst, wenn man noch gar nicht so genau weiß, wohin). Auch wenn wir uns wirklich gern mehr umgeschaut hätten, denn ist ist wirklich spannend. Nach einem erstaunten Blick auf uns wenden sich die meisten wieder dem zu, was sie gerade getan haben. Schließlich haben wir uns zu einem Bus durchgefragt, der nach Durban fährt, der Typ im Bus erscheint uns beiden einigermaßen vertrauenerweckend, sonst hätten wir uns jemand anderen gesucht.

Ja, es gibt noch Plätze und er hält einen frei, denn wir müssen erst das Gepäck holen. Es dauere sowieso noch, denn der Bus (der innen ganz schön verrottet aussieht, mit aufgeplatzten Sitzen) ist noch halb leer. Also zurück durch das Chaos, jetzt fängt es auch noch an zu regnen. Wir flitzen noch in einen Supermarkt, um Bargeld aus dem Automaten zu ziehen, aber der ist leer. Auch im Supermarkt fallen wir wieder auf. Als wir endlich mit dem Gepäck heil am Abfahrtsort sind, ist der Bus gerade angefahren. Wir rennen hinterher. Tja, dumm gelaufen, das mit der Platzreservierung hat er vergessen, jetzt ist alles voll.

Also wieder auf die Suche machen nach dem nächstmöglichen Durban-Taxi. Zum Glück finden wir einen neueren Bus, mit einigen Frauen an Bord, auch der Fahrer scheint uns ok. Ich schiebe Nathalie sofort ganz vorn auf die Bank – das gilt als der sicherste Platz. Die schlechten Geschichten von diesen Transporten erzählen davon, dass die Fremden plötzlich gezwungen werden, Geld mit der Kreditkarte abzuheben und dann ohne alles in der Pampa ausgesetzt werden. Aber – ein bisschen positives denken gehört dazu und passieren kann eben immer was. Es gibt keine andere Möglichkeit. Ich bleibe noch eine Weile demonstrativ am Bus stehen und wir verabreden, dass wir über die Handys ständig Verbindung halten.

Zurück durchs Chaos ins Auto. Zwanzig Minuten später trinken wir einen Kaffee an einer modernen Tankstelle an der Überlandstraße. Total andere Welt. Gemischtes Publikum, alles wirkt (fast) europäisch, modern, anonym. Kaum zu fassen, dass diese Welten so nah und so fern voneinander existieren.

Wir sind jetzt unterwegs nach Sodwana Bay ans Meer, am Indischen Ozean. Nach rund drei Stunden passieren wir die Kleinstadt Mbzwana und kurz darauf erreichen wir das Gebiet, wo laut Navigationssystem, unsere Lodge liegen soll. Nur ist das Navi irgendwie total verwirrt und führt uns abenteuerliche Wege ins Nirgendwo. Straßen im herkömmlichen Sinne gibt es nicht.

Die Landschaft hat sich vollkommen verändert. Endloses Dünenland, mit viel Grün bewachsen, oft auch mit dichten Büschen und kleinen Bäumen, so dass man nie weit schauen kann und oft nichts außer tiefem Sand und grünen Hügeln sieht. Und dazwischen Eukalyptusplantagen. Also auch hier. Ganze Landstriche haben wir unterwegs mit diesen für die Umwelt und den Wasserhaushalt so schädlichen Plantagen gesehen.

Nachdem wir eine Weile gekreiselt sind, finden wir endlich eine ausgeschilderte Stichstraße bzw. besser gesagt einen ausgeschilderten Sandweg zur Triton Dive Lodge. Eigentlich gibt es zwei parallele Wege: einen für Vierradantrieb, einen für Zweiradantrieb. Per e-mail habe ich vorher nach der Wegbeschaffenheit am Ankunftstag fragen müssen – es kann vorkommen, dass man ohne Vierradantrieb keine Chance hat. Aber tapfer wühlt sich unser höhergelegter Wagen durch den Sand, ein paar Kühe gehen missmustig aus dem Weg und irgendwann sind wir am Ziel, kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Letzte Nachricht: Nathalie sitzt wohlbehalten im Flieger.

Das Camp liegt unter hohen Bäumen versteckt und man kann nur einzelne Gebäude zwischen dichtem Grün erkennen. Es gibt in diesem hohen Wald noch eine zweite grüne Ebene mit halbhohen Bäumen, Palmen, Obstbäumen und einfach Dickicht, in das das Camp hineingebaut ist. Man fühlt sich wirklich wie mitten im Wald versteckt. Ein kleines Labyrinth aus Holzstegen verbindet Rezeption, Hütten, ein halboffenes Restaurant und einen offenen Feuerplatz für den Abend, der umgeben ist von den überdachten Küchen und Essecken. Viele Lodges hier setzen auf Selfcatering, das heißt Selbstkochen. Im Triton hat man die Wahl und muss sich nicht selbst verköstigen, man kann sich auch täglich im Restaurant zum Essen anmelden.

Wir dürfen uns eine Hütte aussuchen. Da die Saison zu Ende ist und nicht mehr viele Gäste da sind, bekommen wir sogar eine bessere, mit abgetrenntem Bad, für dasselbe Geld. Wirklich nett hier, entspannt, wir haben es sehr gut getroffen. Nicht schick, ein bisschen abgenutzt, aber irgendwie cool und kuschelig so zwischen all dem Grün und mitten im Dickicht. Es gibt natürlich auch einen Pool, hier finden auch die Anfängerlehrgänge für Tauch-Novizen statt. Das Originellste sind für mich aber die Open-Air-Duschen, ebensolche Toiletten und sogar eine Openair-Badewanne. Von zweieinhalb Meter hohen Wänden gegen Blicke geschützt, steht bzw. sitzt man dennoch direkt im Wald, es wachsen sogar Bäume durch die Dusche und man sieht in den Himmel.

Gary, der Koch im Camp, so erfahren wir später, ist tagsüber auch der Divemaster an Bord des hauseigenen Tauchbootes. Der Mann kann erstklassig kochen und man darf sogar Wünsche äußern, auch wenn sie nicht im offiziellen Angebot stehen. Alles scheint möglich. Alles sehr familiär hier, dabei ist die Lodge gar nicht so klein, wie ein Erkundungsrundgang offenbart. Nach einem leckeren Rumsteak und einem Bierchen schlafen wir beim ständigen Konzert der Zikaden und den gelegentlich ziemlich gespenstisch klingenden Rufen der Turteltauben rundum zufrieden ein. Noch eine Woche genießen…..

12. Große Tiere, kleine Tiere

Großer Safari-Tag! Aber erstmal ein Bad im Pool und Frühstück – heute drinnen, draußen ist es schon zu heiß. Auf dem Dach und im Baum vor dem Fenster tobt eine wilde Affenbande, es ist laut und witzig zugleich. Außerdem hängen die Fliegenfenster von außen immer voller Eidechsen, fast wie ein Dekor. Wie haben am Abend noch einen Berg leckeres Obst am Straßenrand gekauft und so ernähren wir uns momentan sehr gesund und lecker. Ach ja: LEKKER! Das ist das Wort, das man hier ständig hört. In Afrikaans bedeutet es alles von tatsächlich lecker über gut bis ausgezeichnet, bestens, prima, in Ordnung. Und das auf alles bezogen. Klingt lustig für unsere Ohren. Klappt immer.

Wir machen uns auf zum 60 Kilometer entfernten iMfolozi Game Reserve, dem ältesten Nationalpark des Landes. Ein 960 Quadratkilometer großes Schutzgebiet im nördlichen Zululand, das es schon seit 1885 gibt. Laut Lonely Planet eine echte Alternative zum berühmten, aber sehr teuren Krüger-Park. iMfolozi ist wesentlich kleiner, verglichen mit dem berühmten großen Bruder im Norden, aber ebenso artentreich und nicht so überlaufen. Eher der Geheimtipp. Der Eintritt kostet nur etwa 12 Euro. Nur Übernachtungen in den Lodges innerhalb des Parks sind natürlich teurer.

Der Weg dorthin führt am Rand der Stadt Mtubatuba entlang. Hier sieht es nicht ganz so idyllisch aus wie auf unserem Weg aus dem Inland, trotz viel Landschaft und Gärten um die Hütten. Die Häuser sind schäbiger, Müll liegt überall herum, viele Grundstücke sind zwar sogar mit Stacheldraht eingezäunt, aber ungenutzt. Weiße sind nicht zu sehen.

Als wir am Parkeingang unseren Eintritt zahlen (natürlich nach den üblichen Anmeldeformularen) erhält Nathalie sogar großzügig den Südafrika-Inlands-Rabatt, weil sie als Volunteer in einer Township arbeitet. Sie wird auch gleich von der Frau am Einlass vereinnahmt, ob sie nicht solche Hilfsprojekte für ihre Stadt vermitteln kann. Es gäbe gar keine Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kinder, sie würden nur herumhängen und sich prügeln. Nathalie schreibt alles auf und verspricht, es weiterzugeben. Die Hoffnung ist aber Null. Die Hilfsorganisationen stapeln sich im schönen Kapstadt und ein paar wenige im härteren Johannesburg, vielleicht noch ein paar in Pretoria und Soweto, aber viel mehr ist dann auch nicht.

Endlich können wir uns losmachen und beginnen gespannt unsere Tour.

Ja! Eine Giraffe! Ganz nah neben der Straße würdigt sie uns keines Blickes beim Baumwipfelmahl. Und schon bevölkern ganze Kudu- und Impalaherden und Gnus die momentan üppig grünen Hügel neben uns. Was für elegante Tiere! Und kurze Zeit später dürfen wir ganz aus der Nähe zwei Elefanten dabei zusehen, wie sie sich genüsslich mit Schlamm eincremen. Später treffen wir noch viele ihrer Verwandten. Die afrikanischen Elefanten gefallen mir besonders, haben sie doch so riesige Ohren! Mit unerschütterlicher Ruhe stampfen sie durch die Gegend und fressen unentwegt, wenn sie nicht gerade ein Schlammbad nehmen. Und irgendwie wirken sie immer weise und in sich ruhend. Rutschen weit nach oben auf meiner persönlichen Hitliste der Tiere!

Immer wieder entdecken wir Nashörner, sogar mit Babies! Und schon wieder eine Büffelherde! Und so soll es über Stunden weitergehen. Kaum, dass fünf Minuten vergehen, ohne dass wir irgendwelche Tiere sehen: natürlich auch wieder Hippos, Büffel, Affen, Krokodile, alle möglichen Vögel. Unbedingt eine Extra-Erwähnung verdienen die Warzenschweinfamilien mit ihren unglaublich lustigen, kapriolenschlagenden zahlreichen Ferkeln. Kaum zu glauben, dass Schweine so lustig sein können! Und es ist schon verdammt viel schöner und interessanter, sie freilebend und ohne Gitter so aus der Nähe zu beobachten, als im Zoo. Aussteigen ist natürlich unter Lebensgefahr und auch zum Schutz der Tiere streng verboten.

Irgendwann entdecken wir plötzlich Zebras, für mich ein Synonym für Afrika. Und mehr noch, sie blockieren mal eben die Straße, das Auto interessiert sie wenig. Nicht, dass wir unbedingt weiterfahren wollten – wann kann man schon mal diese perfekt von Mutter Natur gestylten, großäugigen Tiere so in Ruhe beobachten!

Fast noch verrückter ist unsere nächste Begegnung mit Giraffen. Wir entdecken gleich mehrere neben der Piste, aber plötzlich kommt uns ein besonders großes Exemplar direkt entgegengelaufen. Ganz ruhig und selbstbewusst schaut sie auf uns Zwerge im Blechkäfig herab, bevor sie dann beschließt, dass Zweige spannender sind und sowieso besser schmecken.

Drei von den legendären Big Five, also Giraffe, Nashorn und Büffel haben wir also an einem einzigen Tag ausgiebig bewundern können. Nur die Löwen und die Leoparden halten sich im zur Zeit ungewöhnlich dichten Grün versteckt – da waren sie garantiert, nur leider für uns unsichtbar. Damit wir nicht traurig sind, schicken sie uns Cousine Hyäne kurz vor Schluss vor das Auto. Von Nathalie hören wir, dass es sogar im Krüger-Park durchaus vielen Besuchern passiert, dass sie tagelang kaum ein Tier zu sehen bekommen. Unsere Wirtin versichert uns allerdings abends, dass wir auch wirklich viel Glück hatten, so extrem viele Tiere an einem Tag zu sehen.

Der iMfolozi Park ist übrigens auch landschaftlich wunderschön, er hat Berge, Wälder, savannenähnliche Ebenen und breite Flussläufe. Das einzige Problem auf unserer acht Stunden-Safari: Man kann irgendwann nicht mehr sitzen und auf den ausgewaschenen, mal steinigen, mal sandigen Lehmpisten tut irgendwann mal auch das beste natürliche Sitzposter vom Geruckel weh. Aber das ist Jammern auf ganz hohem Niveau…. Was für ein Tag! Eigentlich eignen sich die heutigen Erlebnisse kaum zum Schreiben, denn das, was man wirklich mitnimmt, lässt sich nicht in Worte fassen, man erlebt es einfach. Jeder für sich.

Kleiner Nachsatz: In der Nacht hören wir in unserer Wohnung plötzlich lautes Gebrüll, fast unheimlich. Es ist klar, dass das die Hippos sind, aber wir glauben, es schallt vom Fluss unterhalb des Grundstückes herüber und schlafen erschöpft ein. Erst am nächsten Morgen erfahren wir, dass es einen Kampf auf Leben und Tod zwischen einem alten Bullen und einem jungen gab. Der alte Platzhirsch (wohl eher Platz-Bulle…) wollte den jungen Konkurrenten töten, der daraufhin geflüchtet ist: laut trampelnd durch den Garten um unserer Haus herum! Es stimmt also tatsächlich, dass die gefährlichen Kolosse gelegentlich die Gärten unsicher machen! Wir konnten es kaum glauben!

Was soll dieses Kapitel dem geneigten Leser sagen? Wer Tiere sehen will in Südafrika und weder Lust noch Budget für den Krüger-Park hat, dem sei iSimangaliso und iMfolozi heiss empfohlen! Eine echte Alternative.

11. Hippo Crossing

Felder, Felder, Felder, bis zu den kleiner werden Bergen, bis zum weit entfernten Horizont auf der anderen Seite. Das erste Mal, dass wir riesige landwirtschaftlich genutzte Flächen hier in den Bergen sehen. Aber man sieht auch sofort an den zahlreichen Dörfern, die die Hügel der Hochebenen sprenkeln, dass es den Menschen hier besser geht als anderswo. Zwar immer noch weit entfernt von Europa, aber es ist ein guter Anblick. Eine gute Vision.

Wiedereinmal beeindruckt mich diese unendliche Weite. In Europa haben die meisten Landschaften Modelleisenbahncharakter, verglichen mit diesen Dimensionen. Überholt man Menschen, die am Straßenrand laufen oder versuchen, per Anhalter ein Stück weiter zu kommen, dann winken viele. Auch entgegenkommende Autofahrer tun dies. Das ist üblich. Damit demonstriert man freundliche Sympathie. Winken ist eine offensichtlich wichtige Geste im gesellschaftlichen Umgang.

Wir passieren zwei Städte: Ladysmith und Dundee, nichts worüber man reden müsste. Die Landbewohner müssen hier verdammt weit fahren, wenn mal was zu erledigen ist, oder auch nur, um etwas einzukaufen. Restaurants sieht überall unterwegs man kaum, außer eine Art Trink-Kioske, Schnapsläden und – alle 30-50 km Kentucki Fried Chicken. Ein öffentliches Transportsystem gibt es eigentlich nur zwischen großen Städten, und die entsprechenden Busse fahren manchmal nur zweimal wöchentlich. Hier fährt man per Anhalter (mit sehr viel Glück) oder vom nächstgrößeren Ort per Minibus. und für die gibt’s keine Fahrpläne, nur Ziele. Der Minibus fährt eben ab, wenn er krachend voll ist. Eher nicht.

Durch das Autofenster strömt zunehmend wärmere Luft: Wir kommen in tropische Gefilde. Wie haben uns entschieden, in die Wetlands, die Feuchtgebiete des iSimangaliso Wetlandparks, zu fahren.

Am breitesten Meeresarm hier im Norden der Küste hatte man vor einigen Jahrzehnten den Zufluss des wasserreichen iMfolozi Rivers vom Lake Santa Lucia getrennt. Die Folge war ein drastisches Absinken des Wasserspiegels in dieser extrem tierartenreichen, fruchtbaren Gegend. Daraufhin hat man nun 2014 eine Kehrtwende vollzogen. Inzwischen ist der Wasserspiegel wieder gestiegen, die ganze Gegend ist unter Schutz gestellt inklusive eines riesigen Wildtier-Parks, der Game Reserve. Das Besondere an diesem riesigen 220km langen Schutzgebiet, das fast bis zum mosambikanischen Grenze reicht, ist, dass hier gleich fünf Ökosysteme geschützt werden: Strände, Seen, Feuchtbiotope, Waldgebiete und Küstenwälder. iSimangaliso bedeutet „Wunder“ ! Und weil das nach „viel zu sehen“ klingt, wollen wir genau da hin.

Innerhalb des Parks gibt es nur eine kleine Stadt: Santa Lucia. Sie ist mit vielen Unterkünften auf Touristen eingerichtet. Wir logieren diesmal ohne nervige Jung-Backpacker in Partylaune ganz gediegen, aber budgetfreudlich am Ende des Ortes in einer privaten Pension. Wir haben eine eigene kleine Zweiraumwohnung mit Blick auf Pool und Garten. Die Wirtin warnt die beiden Raucher, dass es nicht ungefährlich sei, wenn sie nachts zum Rauchen in den Garten gingen, da zu späterer Stunde die Hippos, die Flusspferde, durch Stadt und Gärten laufen könnten. Das klingt so unglaublich, dass wir es eher unter Marketing verbuchen.

Auf dem Weg in die Stadt haben wir allerdings von der Brücke über den breiten Fluss tatsächlich zwei Flusspferde beim Spielen gesehen. Wir waren ganz begeistert: das erste Mal im Leben zwei Hippos live. Wir dachten, dass wir nur Glück hatten, später merken wir allerdings, dass in dieser Gegend unglaublich viele der wuchtigen Dickhäuter leben, genauer gesagt: um die tausend. Und sie kommen auch tatsächlich in der Dunkelheit in die Stadt: Extra-Verkehrszeichen weisen darauf hin, dass man nachts aufpassen muss und nicht zu Fuss unterwegs sein sollte. Townies werden die unternehmungslustigen Streuner hier genannt. Verrückt….

Drei ganze Tage und einen halben haben wir dieser spannenden Gegend gewidmet. Am Ankunftstag nehmen wir nur noch bei einbrechender Dunkelheit kurz den Strand in Augenschein. Wir trauen unseren Augen nicht: man muss erst um die 400 Meter durch dicken weißen Sand laufen, um ans Wasser zu kommen. So ein riesiger Strand! Links und rechts – kein Ende. Aber wir wandern noch nicht länger herum, das lassen wir dann angesichts der nahenden Hippo-Stunden lieber sein….

Ich genieße unendlich die heiße, feuchte Luft: endlich Tropen! Und dann auch noch mit Meeresaroma….hier fühle ich mich großartig!

Der Tag 1 beginnt mit einem Bad im Pool und selbstgemachtem Frühstück im Garten. Endlich mal kein fettiger Toast oder zum gefühlt hundertsten Mal Eier. Danach sind wir fit und bereit für unsere erste Safari im iSimangaliso Game Reserve.

Wir fahren zum Tor des Parks, wo, wie immer hier, alles mit einem großen Anmeldeformular samt Durchschrift beginnt und der Gebühr. Computer gibt es nirgends, aber viel Bürokratie und Papier.

Wir haben uns einen Rundkurs ausgesucht, an dessen Beginn uns eine lustige Affenfamilie begrüßt, samt Babies. Diesmal keine Paviane, sondern ausgesprochen hübsche, kleinere silbergraue Vertreter der Spezies. Und auch die erste Sensation lässt nicht lange auf sich warten: ein echtes Prachtexemplar Elefantenbulle mit riesigen Ohren, circa 80 Meter entfernt! Wir sind begeistert. Etliche Huftiere, die wir bisher nur aus dem Zoo kennen, folgen: Kudus, Gazellen und sogar mächtige Wasserbüffel, die wirklich kurios aussehen mit ihren wie onduliert wirkenden, nach unten gebogenen Hörnern. Außerhalb des Autos möchte ich so einem Muskelpaket nur ungern begegnen. Und natürlich sehen wir viele Hippos, Flusspferde.

Aber auch die ganz Kleinen können uns echtes Staunen entlocken: wir beobachten auf der Straße neben und einen Pillendreherkäfer. Ungefähr 3-5 Zentimeter groß und schwarz rollt er eine aus Tierdunk exakt gerollte Kugel vor sich her, die mindestens dreimal so groß ist wie er. Selbst über kleine Hindernisse schafft er es mit verblüffenden akrobatischen Übungen.

Auch die Vogelwelt lässt sich nicht lumpen mit Kolibris, Tukanen, Raubvögeln und uns unbekannten hübsch bunten Exemplaren. Der Park wird nicht nur von zwei Flüssen durchflossen, sondern grenzt auch ans Meer. Am Ufer grasen Wasserbüffel neben Krokodilen und großen Reihern und anderen Wasservögeln.

Das Meer darf hier nicht nur angeschaut werden, sondern an einem ausgewiesenen Strand kann man auch baden. Die willkommene Pause! Und endlich ein Bad im wunderbar warmen Indischen Ozean. Während wir uns faul trocknen lassen, tummeln sich in den Dünen ganze Affenhorden als Unterhaltungsprogramm. Eine Frau läuft mit einer Mango in der Hand herum und wird so lange von den Affen verfolgt, bis sie ihnen entnervt ihren Pausensnack überlässt.

Als wir uns auf den Rückweg machen, ist der Nachmittag schon etwas fortgeschritten: Zeit für das Abendessen vieler Tiere: Haben wir auf der ersten Hälfte der Tour überwiegend einzelne Exemplare oder kleine Grüppchen gesehen, sind die Wiesen jetzt mit größeren Gruppen oder sogar kleinen Herden bevölkert. Kurz vor Schluss sehen wir sogar noch ein paar Hippo-Familien, die sich mit einer Gruppe Wasserbüffel vermischt haben. Und jede Menge Geweih-Träger.

Unsere Wirtin staunt später nicht schlecht: So viele Tiere sähe man wirklich nicht immer in ein paar Stunden. Glück gehabt!

Am Tag 2 wollen wir auf ein faules Weilchen zu dem riesigen Strand fahren, den wir am Vortag besichtigt haben. Allerdings entscheiden wir dann doch anders und buchen kurzentschlossen zuerst eine knapp zweistündige Bootstour zum Flusspferde-Gucken. Pro Person kostet das 200 Rand, also etwas 12 Euro. Währenddessen wird auf dem Parkplatz unser Auto gewaschen, was immer noch vor Lehm, Schlamm und Kuhkacke aus den Bergen starrt.

Beim Ablegen eskortieren uns zwei stattliche Krokodilen. Der Fluss ist breit und lehmig, das Ufer mangroven-, schilf- und grasbewachsen. Es dauert keine drei Minuten bis die ersten Hippos ihre Köpfe aus dem Wasser stecken. Ein paar Minuten später kommen wir an eine Schilf-Ecke, wo eine ganze Familie aufeinandergestapelt in der Sonne liegt und uns träge aus dem Augenwinkel beobachtet, sich aber nicht weiter stören lässt, selbst, als das Boot sehr nahe kommt.

Wer die trägen Kolosse sieht, sollte nicht glauben, wie schnell sie sein können! Und vor allem wie aggressiv sie sind! Durch Flusspferde kommen jährlich in Afrika mehr Menschen zu Tode als durch jedes andere Tier.

Später sehen wir noch zwei Mamas mit ihren Babies: Drei Wochen und zwei Monate alt. Die können noch nicht lange tauchen und so bekommen wir sie immer beim Luftholen zu sehen, dabei benutzen sie Mama als Schwimminsel. Hippofamilien dulden jeweils nur einen Bullen. Der älteste macht alle anderen platt, wenn sie sich nicht verjagen lassen. Selbst männliche Flusspferdbabies kann die Mutter nur kurze Zeit versorgen, dann muss sie sie wegschicken, weil sie sonst vom Bullen getötet werden. Brutale Machos!

Zufrieden können wir nun den Rest des Nachmittags am Strand faulenzen. Ich habe wirklich noch nie einen so breiten weißen Strand gesehen! Das einzige Problem ist, dass man kaum ins strahlend blaue Wasser gehen kann. Jedenfalls nicht weiter als bis zur halben Wade und auch das ist schon ein Kraftakt. Die Strömung und Brandung sind so stark, dass einen jede zweite Welle von den Füßen holt und man sofort meerwärts gezogen wird. Trotzdem genießen wir es sehr. Allerdings weht ein kräftiger Wind und wir haben irgendwann genug Sonne und vorallem auch genug vom ungebetenen Ganzkörper-Sandpeelig bei den Böen. Also sehen wir uns den rosa Sonnenuntergang lieber im Bootsclub an, dem einzigen Lokal hier am Wasser. Mit gegrillten Scampi und Bier lässt sich das aushalten…..

 

10. Wasserspiele

Zum Abschied genehmigen wir uns ein Edelfrühstück in einem schicken Öko-Farm-Café, der Valley Bakery. Wir werden uns später noch daran erinnern….

Vor der Weiterreise aber gönnen wir uns noch ein weiteres Vergnügen: Tubing – man lässt sich auf Autoreifen einen Fluss hinuntertreiben. Wir sind angemeldet und ein netter Guide erwartet uns bereits. Wir werden in Schwimmwesten und Helme verpackt, dann muss jeder seinen eigenen Tube auf den Rücken laden und los geht die Wanderung zum Start. Zu unserer Überraschung sind die Tubes hier keine alten Autoreifen, sondern eine Hightech-Variante: ein professionell für den Sport hergestelltes ovales, spitzes Minischlauchboot von knapp anderthalb Metern Länge mit zwei Schlaufen am Rand.

Mit den Tubes auf Kopf und Rücken vorwärts watschelnd sehen wir aus wie ein wandernder Schildkröten-Track. Ganz abgesehen von dem ohnehin besonders schicken Anblick, den wir mit Badesachen, Schwimmwesten und Helmen abgeben. Aber es sind kaum andere Menschen zu sehen. Ein Stück flussaufwärts ist endlich der Start, die Dinger sind ganz schön schwer…

Ich bin erst etwas irritiert und enttäuscht, kenne ich solche Unternehmungen andernorts mit wesentlich längeren Strecken, die man, träge im Tube lümmelnd, von der Strömung flußabwärts getrieben wird.

Aber schnell zeigt sich, dass das hier seinen eigenen Charme hat: das ist Sport! Die Strecke im Fluss ist voller Stromschnellen. Man muss versuchen, sich per Körperhaltung und Armkraft in dem kreiselnden, schlingernden Tube zu behaupten und es womöglich sogar zu kontrollieren, um nicht fortwährend umzukippen. Die Strömung ist stark. Schnell überschlägt sich das wackelige Gefährt und man landet kopfüber im Wasser. Nun gilt es, das Ding nicht loszulassen und sich selbst mit aller Kraft an den Pflanzen oder Wurzeln am Ufer festzuhalten, um nicht vom Fluss mitgerissen zu werden. Bei dem kämpferischen Versuch, dann wieder allein oder mit Hilfe in den Reifen zu kommen, bieten wir ein unterhaltsames und wenig graziöses Schauspiel.

Tückisch auch, dass viele große, abgerundete Steine fast unsichtbar kurz unter Wasseroberfläche liegen und man sie erst im letzten Moment entdeckt. Nicht immer schafft man es dann noch, sich in seiner sich ständig drehenden Schwimminsel zu halten, statt schon wieder auf Tauchgang zu gehen. Aber es macht wirklich einen Heidenspaß!

Unten angekommen gieren wir trotz einiger Kratzer und blauer Flecken nach einer zweiten Runde. Endlich sich noch einmal wie ein Kind fühlen… wäre es nicht für Kinder viel zu gefährlich. Eine kleine sportliche Herausforderung, die uns gut tut, sitzen wir doch gleich wieder für ein paar Stunden im Auto.

Letzte größere Station in den Bergen soll der Nationalpark Royal Kwazulu Natal National Park sein, laut Reiseführer das Schmuckstück der Drakensberge am nördlichen Rand. Noch einmal führt der Weg entlang des Gebirgszuges durch weite grüne Berglandschaften, getupft von den üblichen Dörfchen mit vielen Kühen, Ziegen und Hühnern. Langsam gewöhnt man sich daran, dass man nur ganz selten mal ein anderes Auto trifft.

Am Nachmittag erreichen wir den Park. Uns bleiben noch ein paar Stunden bis die Tore schließen. Der nette Ranger am Einlass empfiehlt uns eine gut 5 km lange Wanderung bergauf Richtung Tiger Falls, Wasserfälle hoch oben am Berg. Ein wunderschöner Spaziergang parallel zu einem Flüsschen, immer schön bergauf, durch den Wald, über Felsen und Wiesen. Wir wären gern bis zu den Tiger Falls gelaufen, aber das hätten wir nicht mehr geschafft vor der Dunkelheit. Und auch so ist das letzte Stück zum Outlook Rock mit Blick auf die Wasserfälle schweisstreibend.

Der Blick zurück in unendliche Weiten lässt einen ganz winzig werden. Überall blühen herrliche Bergblumen, manche sehen aus wie Edelweiss, und hübsche bunte Vögelchen zwitschern. Sonst ist absolute Stille. Auf dem Weg sonnen sich kleine Eidechsen.

Wir machen uns nach einer Verschnaufpause mit Blick auf die hohen Tiger Falls auf der einen Seite und zwei sich vereinigenden, steil ins Tal stürzenden Flüssen auf der anderen Seite auf den Rückweg. Denn dafür haben wir uns ein Bonbon aufgehoben: ein Bad in den malerischen Kaskaden des Flusses, die auf halber Strecke liegen und dort einen wunderschönen natürlichen Pool mitten im Wald bilden.

Das Wasser ist ziemlich kalt, aber das tut gut und wir genießen das Bad und den kleinen Wasserfall inmitten des dichten grünen Uferwaldes. Inzwischen lässt die tieferstehende Sonne die steinernen Bergkämme über uns in leuchtendem Braun-Orange erstrahlen.

Es ist nicht so ganz einfach, in vertretbarer Nähe des Nationalparks eine bezahlbare Bleibe zu finden, die wenigen näheren Lodges sind richtig teuer. Rund 25 km entfernt gibt es ein großes Backpacker Hostel, die Amphitheatre Backpackers Lodge, mitten in der Pampa, 15 km entfernt von der nächsten kleinen Stadt. Ein schönes weitläufiges Gelände mit Bungalows, eine Bar, die von lauter Musik beschallt wird und die überflüssigerweise einen schmuddeligen Jakuzzi und einem ebenso schmuddeligen Pool hat, in dem sich aufgeregte Jungtraveller tummeln. Außerdem gibt es einen schummrig erleuchteten Speiseraum für die, die hier nicht selbst kochen möchten.

Der Preis ist in Ordnung, wir bleiben. Mit einigen kleineren Ärgernissen, denn zuerst muss das Schloss zum Bungalow aufgesägt werde, Stunden später erst bekommen wir die Chance auch wieder abzuschließen. Handtücher gibt’s erst am nächsten Nachmittag. Warmwasser ist auch kaputt – kurz: der Service lässt zu wünschen übrig.

Aber das Essen zumindest ist lecker. Ich kann es noch genießen, Frau zwei fühlt sich schlecht…und schlechter. Mir wird erst ein paar Stunden später übel. Das Frühstück – der Lachs, unser gemeinsamer Nenner. Nein, nicht das Essen im Township hat uns umgehaun, sondern fine sophisticated food … Was folgt, sind zwei üble Nächte mit einer Fischvergiftung vom Feinsten. Unsere Pläne für den nächsten Tag sind erledigt, wir verbringen ihn im Halbkoma zwischen Bad und Bett.

Wir dürfen uns später nur Neid erfüllt die Fotos von der einsamen Wanderung unseres dritten Mannes anschauen: 14 km extrem anstrengend, steil, mit durchquerten Flüssen, überkletterten Felsen, und sogar einer halsbrecherisch aussehenden Metall-Strickleiter am Felsen. Eine wirkliche Herausforderung! Aber schon die Bilder und Schilderungen machen klar, dass sich die Anstrengung absolut gelohnt hat.

Ziel war das Amphitheatre, eine spektakuläre Felsformation hoch oben in gut 3000 m Höhe und der Blick auf die zweithöchsten Wasserfälle der Welt, die Tugela Falls, mit 2972 Metern Höhe. Wirklich spektakulär! Und unterwegs immer neue imposante Aussichten. Schade, wenn man so nah dran, aber nicht selbst dort war!

Aber immerhin sind wir am kommenden Tag wieder einigermaßen reisefähig, wenn auch noch nicht wirklich fit, und können unsere Reise fortsetzen. Auch wenn das bedeutet, uns von den wunderbaren Drakensbergen verabschieden zu müssen. Was für ein phantastischer Ort auf dieser Erde! Der Kurs: Ost-Nordost, Richtung Küste, Entfernung: rund 400 Kilometer.

9. On the Road again

Weiter geht’s, up North. Das Wetter ist herrlich, die Sonne scheint, ab auf die Straße. Nächster Stopp: Giant Castle. Die Entfernungen sind doch immer irgendwie größer, als gedacht. Dabei wirkt alles auf der Landkarte von diesem riesigen Land so wie nebenan … Die Straßen hier im Bergland sind wirklich schlecht, entweder unbefestigt, oder trügerisch glatt asphaltiert, aber mit riesigen Schlaglöchern. Da winkt der Achsbruch hinter jeder Ecke. Außerdem ist die Strecke teilweise extrem kurvenreich.

Auf der positiven Seite wäre zu verbuchen: Die Fahrt wäre um vieles stressiger bei normalem Verkehr. Aber auf fast allen Straßen sind kaum Autos unterwegs. Dafür in der Nähe von Ortschaften umso mehr Fussgänger, die sich nicht aus der Ruhe bringen lassen oder versuchen zu trampen. Und – last not least – die Könige der Straßen: Kühe und Ziegen. Und letztere haben hier absolut Vorfahrt und sie benehmen sich auch so. Sie grasen auf den endlosen Wiesen rechts und links der Straße, ohne Zäune, und sie spazieren direkt auf den Straßen herum, wann immer ihnen danach ist. Kann aber auch sein, sie bleiben einfach vor dem Auto stehen und glotzen doof.

Unser nächster Zwischenstopp ist in Giant Castle, das liegt in einem privaten Schutzpark an einem weiteren markanten Abschnitt der Drakensberge. Bis dahin verbringen wir wieder etliche Stunden in unserem immer noch schmutzverkrusteten Auto. Allerdings bieten diese Berge immer neue imposante Anblicke, so dass uns nie langweilig wird. Und auch Giants Castle ist eigentlich nur wieder einer besonders beeindruckendes Massiv inmitten von vielen schönen Orten.

Ich habe noch nie so viele unterschiedliche Bergformen in einem Gebirge gesehen: Mit flachen steinernen Hochplateaus, rund, spitz, geschachtelt, grün, grau, gestreift, schroff, gefältelt, kahl, baumbestanden, wie mit grünem Samt bezogen und so weiter und so weiter.

Wir legen einen Imbiss auf der Panorama-Terrasse einer Lodge ein und sind auch schon wieder unterwegs.

Rechts der Straße liegt weites, eher welliges Hochland, links ragen endlos die immer neuen steilen Felsformationen der Drakensberge auf. Unser Weg führt durch viele Dörfer. So ganz anders als in Europa oder auch Südamerika sind sie nicht nicht kompakt, sondern eher sehr weit verstreut und locker in die Landschaft gewürfelt. Platz und Raum ist hier wirklich eine andere Dimension.

Die meisten Gebäude sind Rundhäuser, der Rest sehr kleine rechteckige Würfelchen. Hier und da nur ein Haus, so groß wie wir es als kleines Einfamilienhaus kennen. Manche der Häuschen sind aus tristen Lehm-oder Betonblöcken, andere mit blauer, oranger, weißer oder roter Farbe bemalt. Fast alle sind winzig bis klein – aber alle mit etwas Raum drumherum, einige sogar mit einem Gemüsegarten oder einem kleinen Feld. Alles sauber, ohne Müll, mit viel Landschaft und freilaufenden Tieren. Eine heile Welt – einfach, manchmal sehr arm, aber menschenwürdig. Wie anders als die geschachtelten Sperrmüllverschläge im Township!

Erst am frühen Abend kommen wir ans Ziel: Champagne Valley. Wir haben schon lange kein Bargeld mehr, aber es ist ziemlich schwierig, hier auf dem Land einen Geldautomaten zu finden! Da können schon mal 150 Kilometer dazwischen liegen oder mehr, und man muss wissen, wo man suchen soll. Hier im Champagne Valley, einer Art Ferienort mit vielen Wanderrouten, gibt es theoretisch zwei. Der erste: leer. Also 13 km in die entgegengesetzte Richtung unseres Ziels, ins Städtchen Bergville: endlich! Wir haben wieder Geld.

Nun die Unterkunftssuche. Wir testen einen Tipp aus dem Lonely Planet: die Ikosana Lodge. Auch wieder eine Backpacker-Unterkunft für die Reisenden mit dem kleinen Portemonnaie. Und ja, der Tipp ist wirklich klasse: etwas abgelegen und versteckt entpuppt Ikosana sich als eine liebevoll gestaltete und gepflegte Anlage mit schönen Grünflächen, guten Aufenthaltsräumen, Terrassen, Wiesen und einem Naturwasserpool mit Blick auf das über 3360 m hohe stolze Champagne Castle. Ein wirklich angenehmer Ort zum Entspannen.

Der Besitzer, Ed, ist ein Bure mit Sinn für Gastlichkeit. Zu uns super freundlich, hilfsbereit, zu den schwarzen Angestellten ziemlich unangenehm. Das ist leider hier weitverbreitete übliche Verhalten. Schlimm! Aber leider gerade hier in der Gegend wirklich eher die Regel, zumindest erleben wir es so.

In Afrika auf dem Land muss man beizeiten Abend essen, sonst geht man hungrig ins Bett. Und Appetit haben wir wirklich nach diesem Reisetag. Ed hat uns ein Restaurant empfohlen, dass sich als ein Golfclub herausstellt, aber jetzt, am Ende der Saison eher ein ruhiges kleines Plätzchen mit einer Terrasse am pflanzenumrankten Pool entpuppt. Und das Essen ist phantastisch und preiswert. Der Wein auch…..

Zu guter Letzt singen uns die Grillen, Zirkaden und Nachtvögel, unterstützt von ein paar schüchternen Fröschen, in den wohlverdienten Schlaf.