Nach den breaking news von der Wetterfront werde ich nun wieder etwas weitererzählen wie geplant.
Bereits der erste Morgen umhüllt uns mit drückender Hitze – und das im März! Eigentlich beginnt jetzt der Herbst. Was nicht heißt, das es kalt, nass und grau wie in good old Germany ist, sondern nur angenehm warm zwischen 20 und 25 Grad, auch mal heiss, aber immer auch mal ein Regentag. Aber in diesem Jahr, so klagen unsere Freunde hier, hat es im Hochsommer, also im Januar, extrem viel geregnet. Und die Temperatur-Rekorde der ersten Tage – so sei vorausgeschickt – sind erst der Beginn eines ganz ungewöhnlich heissen März (wie ich jetzt nach fast drei Wochen weiss). Jeden Tag scheint es noch ein bisschen heisser zu werden, die Luftfeuchtigkeit ist hier an der Regenwaldküste immer extrem hoch, oft um die 90 Prozent. Nicht, dass ich mich ungebührlich beklagen würde angesichts der Neuschnee-Berichte aus Berlin, aber es ist schon…verdammt heiss. Zu heiss jedenfalls, um sich viel oder schnell zu bewegen oder irgendwas auf die Reihe zu kriegen.
Die Temperaturen schaffen es an einigen Tagen auf 40 Grad, das Hirn kocht, man schafft´s gerade noch vom Frühstückstisch in die Hängematte, später auf die Couch, gegen Abend dann vielleicht zum Strand…
Die wenigen Aktivitäten, die darüber hinausgehen, sind an den Fingern einer Hand abzuzählen. Nicht mal zum Schreiben meiner Blogtexte reicht mein träger Wille. Faul sein, quatschen, Saft trinken, träge durch Gegend schlurfen…gerade mal das Zubereiten eines guten Frühstücks, das ich Corrin für die Zeit unseres Aufenthaltes versprochen habe, kriege ich noch geregelt. Lustig ist die fast stereotype Eröffnung aller Gespräche, egal ob unter Freunden, im Geschäft, mit dem Vordermann an der Supermarktkasse oder wo auch immer:
„Nossa, que calor hoje, né?“ -„Mein Gott, was für eine Hitze heute, nicht wahr?“ Und schon schwitzt man nicht mehr allein , alle tun das und schon geht´s einem besser.
Man kann gar nicht so oft duschen, wie man schwitzt. Schlafen ohne Ventilator geht nicht – und das obwohl ich Zugluft wie die Pest hasse. Im Getränkeladen sind die 10l-Wasser-Behälter alle, die hier jeder kauft, weil man das Wasser aus der Leitung auf keinen Fall konsumieren kann. Aber Caipirinha aus frischen Früchten am Abend schmeckt immer und braucht nur gaaaanz wenig Wasser…Aber dafür wachsen uns die Früchte rund ums Haus in den Mund, alles blüht, das Meer ist traumhaft und das Leben – schön!