13- Selamat datang, Malaysia

Schnell habe ich am Morgen in einem kleinen Restaurants auf Koh Lanta noch Hähnchen und Reis zum Mitnehmen gekauft und ein bisschen Obst. Dann ist es auch schon soweit. Unser netter Taxifahrer vom Vortag bringt uns wieder zum Hafen. Nur ungern verabschieden wir uns vom leckeren Thai-Essen, deshalb bunkern wir schnell noch unseren Lieblingsnachtisch, Kokos-Klebreis mit Mango, zum Reiseproviant.

Während des Wartens auf das Boot erzählt uns ein Mann, dass er am Vortag noch die Einreisegenehmigung für Malaysia beantragt hat. ??? Das verwirrt uns. Wir haben uns vorher informiert, dass man kein Visum braucht und die Einreisegenehmigung schnell an der Grenze erledigt wird. Stimmt nicht. Also sitze ich eingequetscht im Speedboat und fülle eilig endlos ein Online- Express-Formular aus, bevor der Internetempfang abreist. Klappt, aber nur gegen extra-Dollars….

Als erstes steuern wir die südlichste Insel Thailands an, Koh Lipe. Denn dort bekommt man den Ausreisestempel für Thailand und dann geht die Reise in einem malaysischen Boot weiter. Das Aussteigen am Strand von Koh Lipe ist etwas wackelig, denn es ist Ebbe und das Boot kann nicht an den Steg fahren, deshalb wackeln und eiern wir alle über einen langen mobilen Steg, der aus vielen luftgefüllten Plastikkanistern besteht. Sieht schon ein bisschen lustig aus.

Vor uns liegt ein Strand, der so weiß ist, dass es in den Augen weh tut. Der Sand ist ganz fein, es läuft sich seltsam. Das einzige, was wir vom Strand aus sehen, sind ein paar Ressorts, Restaurants und Bäume. Aber irgendwie sieht es toll aus. Ich bedaure etwas, dass unser ursprünglicher Plan, zuletzt auf Koh Lipe Zwischenstation zu machen, daran gescheitert ist, das absolut kein bezahlbares Zimmer zu buchenb war. Das billigste war 275,- Euro..

Wir müssen hundert Meter zum nächsten Anlegepier wandern, dort werden alle Ausreiseformalitäten schnell erledigt und die gerade online eingetroffene Einreisegenehmigung kontrolliert. Dann haben wir Zeit für unser mitgebrachtes Mittagessen…Lecker!

Pünktlich steht unser malaysisches Speedboat ein paar hundert Meter vor der Küste und wir werden mit Longtailbooten durch das flache Wasser aufs Meer hinausgefahren. Das neue Speedboat ist in deutlich besserer Kondition als das abgetakelte Tigerline Boat und es ist auch viel bequemer. Hallo Malaysia, wir kommen!

Kurz vor Sonnenuntergang landen wir am Hafen der Stadt Kuah auf Langkawi. Schon der erste Eindruck vom Wasser aus ist ein ganz anderer als in Thailand. Ein paar weiße Hochhäuser, Neubauten – nichts buntes, chaotisches wie in Thailand. Neben dem Hafen ragt eine riesige Adlerkopfstatue auf, das Wappentier von Langkawi.

Der erste 7/11 vesorgt uns mit einer neuen Telefonkarte und per Grab-Taxi geht es dann zu unserem Quartier. Ich bin völlig irritiert. Dass Malaysia anders ist, hatte ich erwartet….aber so anders? Mitten in der Stadt relativ breite, meist 4 spurige Straßen, bestens asphaltiert und gekennzeichnet, sogar mit Randstreifen. Und: total sauber! Viele Autos sind unterwegs, weniger Motorräder, aber keine Menschen, die herumlaufen.

Ich frage unsere Fahrerin, auch mit Kopftuch, warum es so ruhig ist auf der Straße und keine Fussgänger zu sehen sind. Sie sagt: Das ist immer so. Ich bin ernsthaft irritiert. Ist wohl eine andere Welt. Das hatte ich so nicht erwartet.

Unser Quartier ist ein paar Kilometer vom Zentrum entfernt, aber da wir wieder einen Roller mieten wollen, ist das egal. Wir staunen nicht schlecht, als wir vor dem Haus stehen, das rot-gold glänzt, fast wie ein kleiner Tempel. The Room Concept Guesthouse. Der Besitzer, Mr. Ong, ist ein sehr freundlicher, ein bisschen verschrobener Chinese. Das Haus birgt 18 Gästezimmer! Aber mit uns sind nur zwei belegt. Das Mobilar ist ein bisschen in die Jahre gekommen, aber alles ist blitzsauber und die Betten sind gut. Und am nächsten Tag wechseln wir dann in ein Zimmer mit einem schönen Balkon zum relaxen. Wenn der Muezzin der Moschee nebenan nicht gerade lautstark den Propheten preist.

Mr. Ong fährt uns in die Stadt zum Abendessen, da wir noch keinen Roller haben. Wir landen in einem wenig attraktiven Innenstadtviertel unweit des Hafens, wo sich viele eher ungemütliche Restaurants drängeln, entsprechend der Bevölkerungsmischung: Malaysisch halal, chinesisch, indisch, thai. Schön ist kein einziges, alle mit hässlichen alten Platikstühlen und hellem Neon. Das chinesische Essen ist gut, es gibt Bier – eine Seltenheit hier, wie wir später erfahren… Morgen werden wir unsere Erkundungstouren auf Lankgawi beginnen. Ich bin gespannt. Auch, weil ich jetzt nicht so recht weiß, was ich erwarten soll